Architektur / Stabkirchen
In Norwegen trifft man auf eine Reihe bemerkenswerter Baudenkmäler. Es gilt zu differenzieren zwischen Holzbaukunst und Steinbaukunst. Auf dem Gebiet der Holzbaukunst wurden einzigartige Leistungen hervorgebracht, von denen insbesondere die Stabkirchen zu nennen sind. Die Steinarchitektur kam verhältnismässig spät nach Norwegen. Es sind alle grossen Baustile ab der Romantik vertreten. Die Entwicklung der Steinbaukunst fand ihren Höhepunkt im Bau und der Ausgestaltung der prächtigen Kathedrale von Trondheim. Als aussergewöhnlich darf in Norwegen die Jugendstilstadt Alesund bezeichnet werden.
Die norwegischen Stabkirchen sind sicher ein bedeutender Beitrag zur europäischen Architektur. Die meisten entstanden in der Zeit zwischen 1130 und 1300, also in der frühen Zeit des Christentums. Es wird geschätzt, dass rund 1000 solcher Stabkirchen im Mittelalter gebaut wurden. Heute sind noch etwa 30 dieser reinen Holzbauten erhalten. Ihre Konstruktion erinnert stark an Wikingerschiffe. Dass zu jener Zeit so viele Sakralbauten aus Holz entstanden, hat vermutlich zwei Gründe:
Holz war seit jeher reichlich vorhanden, und man konnte bei der Verarbeitung auf hochentwickelte Techniken zurückgreifen. So wurden die Bäume (meist Kiefern) nicht harzfrisch gefällt, sondern noch auf der Wurzel stehend geschält, wodurch der Baum langsam abstarb und das Holz durch das in den Poren verhärtete Harz in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren regelrecht imprägniert wurde. Häuser, Boote und Kirchen aus solchem Holz, das zusätzlich alle fünf Jahre mit Teer gestrichen wurde, konnten Jahrhunderte überdauern, ohne zu verrotten.
An den Hauptraum schliessen sich Chor und Apsis an. Um die ganze Kirche führt ein überdachter Umgang, der nicht nur die Kirche vor dem Unbill der Witterung schützt, sondern auch als Ort diente, in dem die Waffen abgelegt, aber auch Neuigkeiten ausgetauscht und Geschäfte getätigt wurden. Durch eine schiessschartenartige Öffnung konnten Exkommunizierte und Aussätzige von aussen dem Gottesdienst folgen. Im Inneren der ursprünglichen Stabkirchen war es finster, denn durch die winzigen Bullaugen hoch oben unterm Dach drang kaum Licht ein - alle grösseren Fenster sind spätere Zusätze. Sitzbänke und Kanzel kamen erst nach der Reformation in Gebrauch, auch eine Heizung gab es im Mittelalter noch nicht. Neben dem sauren Regen und den Abgasen setzen heute die Heizungen den Malereien und Schnitzkunstwerken in den Kirchen am meisten zu.
Die norwegischen Stabkirchen sind sicher ein bedeutender Beitrag zur europäischen Architektur. Die meisten entstanden in der Zeit zwischen 1130 und 1300, also in der frühen Zeit des Christentums. Es wird geschätzt, dass rund 1000 solcher Stabkirchen im Mittelalter gebaut wurden. Heute sind noch etwa 30 dieser reinen Holzbauten erhalten. Ihre Konstruktion erinnert stark an Wikingerschiffe. Dass zu jener Zeit so viele Sakralbauten aus Holz entstanden, hat vermutlich zwei Gründe:
Holz war seit jeher reichlich vorhanden, und man konnte bei der Verarbeitung auf hochentwickelte Techniken zurückgreifen. So wurden die Bäume (meist Kiefern) nicht harzfrisch gefällt, sondern noch auf der Wurzel stehend geschält, wodurch der Baum langsam abstarb und das Holz durch das in den Poren verhärtete Harz in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren regelrecht imprägniert wurde. Häuser, Boote und Kirchen aus solchem Holz, das zusätzlich alle fünf Jahre mit Teer gestrichen wurde, konnten Jahrhunderte überdauern, ohne zu verrotten.
An den Hauptraum schliessen sich Chor und Apsis an. Um die ganze Kirche führt ein überdachter Umgang, der nicht nur die Kirche vor dem Unbill der Witterung schützt, sondern auch als Ort diente, in dem die Waffen abgelegt, aber auch Neuigkeiten ausgetauscht und Geschäfte getätigt wurden. Durch eine schiessschartenartige Öffnung konnten Exkommunizierte und Aussätzige von aussen dem Gottesdienst folgen. Im Inneren der ursprünglichen Stabkirchen war es finster, denn durch die winzigen Bullaugen hoch oben unterm Dach drang kaum Licht ein - alle grösseren Fenster sind spätere Zusätze. Sitzbänke und Kanzel kamen erst nach der Reformation in Gebrauch, auch eine Heizung gab es im Mittelalter noch nicht. Neben dem sauren Regen und den Abgasen setzen heute die Heizungen den Malereien und Schnitzkunstwerken in den Kirchen am meisten zu.
Die Steinbaukunst kommt verhältnismässig spät nach Norwegen, da das Land niemals von den Römern besetzt worden ist. In den wirtschaftlichen und politischen Zentren werden ab dem 11. Jahrhundert Kirchen und Profangebäude aus diesem Baumaterial errichtet. Einige kleine romanische Steinkirchen wie die Gamle Aker-Kirche (Oslo) oder die Kirche von Vik am Sognefjord sind aus dieser Zeit erhalten. Nach der normannischen Eroberung Englands gelangen ab dem 12. Jahrhundert normannische, später englisch-gotische Strömungen, Ideen und Bauleute nach Norwegen. Die Entwicklung findet ihren Höhepunkt im Bau und der Ausgestaltung der prächtigen Kathedralen von Stavanger und insbesonders von Trondheim.